Scheitern vs. Versagen

Manchmal muss man sich eingestehen, dass man im Leben gescheitert ist. Das gehört dazu. Es ist sogar wichtig. Vor allem, wenn man die richtigen Konsequenzen daraus zieht und einen besseren Weg einschlägt. Scheitert man mit Mut und richtigen Entscheidungen, kann und wird man mit Rückgrat und aufrechter Haltung zu seinem Scheitern stehen, weil man an etwas geglaubt hat, für etwas eingestanden ist.

Und falls etwas zurückbleibt, das sich nicht gut anfühlt. Weil man erkennt, dass man nicht alles oder nicht viel getan hat, um sein Leben zum Guten zu verändern. Weil man – im Gegenteil – einfach nur vermieden hat, das zu tun. Und das für eine lange Zeit. Dann kann der Gescheiterte keine aufrechte Haltung einnehmen. Weil er sich eingestehen muss, dass er nicht gescheitert ist sondern in Wirklichkeit versagt hat. Weil er es besser wusste und trotzdem nicht gehandelt hat.

Kleiner kann man sich kaum fühlen. Man kann sich nun noch kleiner machen und darauf zurückziehen. Oder man kann es sich eingestehen, daran wachsen, mit Würde die Konsequenzen tragen und seine Energie dafür verwenden, daraus möglicherweise entstandene Schäden zu korrigieren. Man kann die nächste Seite im Buch des Lebens schreiben und dafür sorgen, dass man beim nächsten Mal höchstens scheitert und nicht versagt.