Beginnen wir eine Beziehung, fangen wir an ein Türschloss zu konstruieren. Ein Türschloss, welches uns einen Raum betreten lässt. Und je nachdem wie komplex wir zu Beginn einer Beziehung das Türschloss konstruiert haben lässt es uns den schönsten und sagenumwobensten Raum betreten, den wir uns nur vorstellen können. Oder mehr noch: Es lässt uns die Tür zu einem Raum öffnen, den wir uns selbst nie hätten so schön und wohltuend vorstellen können, bevor wir an diesem Türschloss – dem Schlüssel und dem Schlüsselhaus (und den dazwischen liegenden Bindeelementen) gearbeitet haben.
Eine Beziehung kann also das wohl komplexeste Türschloss sein, mit dem wie je eine Tür geöffnet und einen Raum betreten haben. Warum das so ist, und wieso hier gerade ein Türschloss für den Vergleich zu einer – aus Sicht der beiden in Beziehung getretenen Menschen dienenden – perfekten Beziehung herhalten muss, erkläre ich gerne. Denn es ist eine wunderbare Vorstellung – etwas besonderes, wie ich finde.
Lernen sich zwei Menschen kennen, die eine Sprache sprechen, das – rein sexuell gesehen – passende Gegenstück vor sich haben, zeitweise am selben Ort verkehren, die gleichen Wertvorstellungen und gesellschaftlichen Gegebenheiten angenommen (…) haben, beginnt der Mann (nehmen wir ihn als Sinnbild für den Schlüssel) und die Frau (als Sinnbild für das Schlüsselhaus) sich zu formen. Sie beginnen, die eigenen – bereits vorhandenen – Formen zu kommunizieren und die des Gegenüber kennenzulernen.
Passen die beiden Formen überein, findet eine Harmonisierung statt – man entspricht den gleichen Vorstellungen, den gleichen (oder selben) Formen des eigenen Schlüssel-Elements. Hier findet also eine erste Abstraktion statt. Die nicht Gegenseitigkeit. Die Form also, die den Schloss-Partner, solange er den gleichen Vorstellungen folgt, eine Form verleiht, die…
Widersprechen sich Vorstellungen, können die des „Schloss-Partners“ dazu dienen, die eigenen Vorstellungen und/oder Eigenschaften zu komplettieren. Man ergänzt sich also statt den gleichen Vorstellungen – dem gleichen Weltmodell zu folgen. Demnach sind hier gegenteilige Elemente nötig, um das Schloss zu fertigen und irgendwann mit dem Schlüssel das Schloss zu öffnen.
Heftig… liest man sich in die Thematik Schlüssel und Schlösser bei Google ein, verkompliziert sich die Lage ein wenig…
Na mal schauen – ich bleibe bei diesem Thema am Ball. Es reizt mich zu sehr als es zu verwerfen, weil eine Komplexität damit einhergeht. Und hey – irgendwie muss man sich ja den Abend selbst gestalten, wenn man ihn selbstbestimmt verleben & selbst verantworten möchte, statt die Verantwortung an andere abzugeben 😉