„Gut Ding will Weile haben“ ist eine alte deutsche Sprachwendung, die wohl jeder kennt. Jeder weiß um die Bedeutung und hat sie mehr oder weniger mit Leben ausgefüllt.
Wenn ich etwas erlernen möchte, zum Beispiel ein Instrument, muss ich üben, üben, üben. Nur dann werde ich überhaupt in der Lage sein, das Spiel zu beherrschen. Ich muss Zeit investieren, damit eine Sache richtig gut wird. „Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut“. Ja, das sind die Sätze und die damit verbundene Aufgabe, die ich kenne. Die mir bei aller Einsicht trotzdem nie so richtig gefallen haben. Das liegt daran, dass vieles als Pflicht angesehen eben schnell geschafft werden möchte. Alles andere ist Selbstgeißelung. Es fühlt sich an wie eine Bürde und nicht wie eine schöne Aufgabe. Das ist bisher gescheitert und jeder weitere Versuch ist zum Scheitern verurteilt. Denn alles, was ich nicht aus innerer Überzeugung heraus möchte, kann ich nicht auf lange Zeit mit Leidenschaft und Leben füllen.
Wenn ich im Gegenteil dazu etwas ganz Wertvolles vor mir sehe. Etwas, das ich nicht im Nebenbei erledigen oder einfach können MÖCHTE sondern das ganz tiefe, innere Bedürfnis habe, diesem eine Aufmerksamkeit zu schenken, die es aus meinem Empfinden heraus haben sollte, dann bin ich auf dem richtigen Weg.
Denn dann habe ich entdeckt, wofür es sich lohnt, meine Zeit zu investieren. Viel mehr noch, es ist kein Lohn sondern ein inniger Wunsch, ein Bedürfnis, diesem den Raum zu geben, den es in mir selbst hat.
Und dann, ja erst dann, kann eine Sache richtig gut werden.
Egal ob Job, Hobby oder Mensch. Wenn ich mit einem freien und unbändigen Wunsch einem Bedürfnis folge und folgen kann, können daraus einzigartige Momente, kann daraus etwas wirklich Einzigartiges entstehen.
„Gut Ding will Weile haben“ – ich weiß um das Wertvolle in meinem Leben. Ich habe Geduld und den tiefen Wunsch mit dem Wertvollen all das zu verwirklichen, was in mir ist.
Ich glaube, besser kann ich meine Zeit nicht nutzen.