Es gibt nur eine Religion.

Und diese ist der Mensch selbst. Bzw. die Vorstellung einer Welt und einer Lebensweise, für die er oder sie selbst – dieses eine Individuum eben – genau gemacht ist. Seine oder Ihre eigene Religion eben …

In nutze die Religion hier sinnbildlich – als Beispiel für die verkommene und völlig falsch erlebte und gelernte Lebensweise -, sich in einem Vorbild anderer aufgehen und glücklich werden zu lassen. Einem Leben also, was gar nicht dem entspricht – was den einzelnen Menschen also, dem Individuum selbst entspricht.

Lernen wir von einem Vater, der in Kriegs- und Wettbewerbszeiten groß geworden ist und nur den ersten Platz als den richtigen und wertzuschätzenden ansieht, obwohl wir selbst weichherzig und liebevoll sind und nach Harmonie und nach der Kunst dürsten, so werden wir also einen falschen Weg einschlagen.

Lernen wir von einer Mutter, die in Unterdrückung gelebt hat und Partner eines chauvinistischem Ehemanns in Unterdrückung und Unterwerfung gelebt hat, obwohl wir Freigeist sind und nach Leben und Selbstbestimmung suchen, so – ja auch so – werden wir einen falschen Weg einschlagen für unser Leben.

Für unser aller Leben werden wir einen falschen Weg einschlagen, sollten wir unsere irdische Bestimmung nicht gleich im Zuge unserer Entwicklung, im Aufwachsen und Erwachsen aus den kindlichen Glückseligkeiten finden und an uns heran lassen, wie es sich gehört und wie es einem jeden Menschenleben zusteht.

Ich selbst habe erst in den vergangenen Tagen wirklich gelernt und lebe nun, wie und wer ich eigentlich wirklich bin. Ich hatte also 40 Jahre (!) und einen teilweise wirklich schwierigen Weg hinter mir, um herauszufinden, wer ich eigentlich wirklich bin und was mich glücklich macht im Leben. Wie ich also meine Leben – für das ich wohl vorbestimmt bin – leben kann, so dass es nicht nur für mich gut sein wird, sondern auch für alle, die sich mir nähern, die sich mir anvertrauen und eben auch die – ob sie es wollen oder nicht – Teil meines Lebensweges und meiner Familien sind, die ich so sehr liebe.

Wir können wohl erst alle, die von Anfang an um uns herum und dann alle, die uns irgendwann begegnen, auf eine wohltuenden und lebensbejahende Art akzeptieren und unser Leben mit den ihren teilen, wenn wir endlich bei uns selbst sind und genau wissen, was uns also Individuum gut tut und wofür wir gemacht sind in dieser Welt.

Ein Schmetterling zum Beispiel … er kann so vieles! Er kann eine weitere Familien zeugen, kann elegant durch die Luft wirbeln und fliegen – und bereitet damit anderen wiederum mit seiner Schönheit und seiner Eleganz so viel Freude, weil er einfach nur ein Schmetterling ist. Er ist viel mehr als nur ein Lebewesen, denn er ist ein Symbol – so auch für Menschen – und vielleicht genau deshalb zu einem Schmetterling geboren. Weil er in seinem vorherigen Leben das Kind eines Nazi- und Wettbewerbsvaters war, der eigentlich nur in einer Waage geboren und nach Harmonie, Kunst und Liebe im Leben suchte – und diese nie gefunden hat und eben heute als Schmetterling wieder-geboren – und damit einem höheren Zweck beimessend – ist.

Kann sich der Schmetterling daran erinnern, was er vorher mal war und dann im heute – im Jetzt – sehen, welches Glück ihn im Leben des Schmetterlings zu Tage getragen wird? Nein sicher nicht … das ist das traurige. Aber auch das schöne, bedenkt man sie Welt als etwas sinnvolles … als ein Individuum selbst und somit sich selbst als einen sich selbst ständig fortentwickelnden Prozess. Als ein Geschöpft also und damit als ein eigenes Wesen. Als etwas natürlich, was wohl niemals jemand menschliches jemals zu verstehen vermag. Aber es – dieses Lebens – einfach sein lässt – einfach in ihr und ihm lebt, so wie es ist. Ohne es besser verstehen zu wollen …

Ohne Prägung von Oben, ohne übernommene Haltungen von anderen und ganz wichtig – betrachtet man diese heutige Welt – ohne Religionen von außen. Denn es gibt nur eine Religion – und das sind wir selbst, wenn wir uns erst einmal richtig kennengelernt haben …

Am Ende ist unsere Welt ein Organismus und wir nicht mehr als eine Zelle, ein Proton oder ein Elektron in ihr. Und dann – ja wirklich nur dann – würde alles langsam einen Sinn ergeben.

Und das ist schon (mal wieder) etwas besonderes, wie ich finde.